Heizungsschema: Die Blaupause für behagliche Wärme
Energetische Konzepte gehören zu den komplexesten Aspekten eines Bauprojekts. Entscheidend für eine korrekte HLS-Planung ist dabei auch ein präzises Heizschema. Moderne Heizlösungen wie Fußbodenheizung und Wärmepumpe revolutionieren die Wärmeplanung. Sie sind in der Ausgestaltung allerdings oft anspruchsvoller als herkömmliche Systeme.
Energieeffizienz und die optimale Nutzung erneuerbarer Energien sind heutzutage bestimmende Planungsthemen. Ein detailliertes Heizschema verbindet die verschiedenen Elemente von Solarthermie bis Warmwasserboiler zu einer effektiven Gesamtstruktur.
Doch welche Symbole beinhaltet ein Heizschema? Und welche Rolle spielen hohe und niedrige Vorlauftemperaturen? Wir geben einen Überblick über die wesentlichen Aspekte, die bei der Erstellung zu beachten sind.
Das Wichtigste im Überblick
- Das Heizungsschema stellt mit Symbolen die wesentlichen Heizelemente im Gebäude dar
- Es ist wichtiger Bestandteil der HLS-Planung
- Digitale Tools erleichtern die Erstellung und Umsetzung eines Heizungsschemas
Die Grundlagen des Heizungsschemas
Es bildet das Fundament für ein effizientes Heizungssystem und damit für behagliche Wärme im Gebäude. An dieser Stelle gemachte Fehler wirken sich dementsprechend stark bei der späteren Umsetzung aus. Die wichtigsten Aspekte:
- Wärmegewinnung: Der erste Schritt in der Entwicklung eines Heizungsschemas besteht in der Auswahl der geeigneten Wärmequelle. Das kann von fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas bis zu erneuerbaren Energiequellen wie Sonnenkollektoren oder Wärmepumpen reichen.
- Wärmeübertragung: Die Wärme, die aus der gewählten Quelle gewonnen wird, muss effizient in die Räume transportiert werden. Hier kommen Heizkörper, Fußbodenheizungen oder Konvektoren ins Spiel. Auch überschüssige Wärme sollte berücksichtigt werden.
- Regelung und Steuerung: Ein wesentlicher Punkt in einem Heizungsschema ist die Regulierung. Moderne Thermostate und Steuerungssysteme ermöglichen es, die Temperatur präzise zu regeln und den Energieverbrauch zu optimieren.
- Wärmeverteilung: Für eine gleichmäßige Wärmeversorgung ist die richtige Dimensionierung und Verrohrung des Heizungssystems von entscheidender Bedeutung. Dies beinhaltet die Planung der richtigen Rohrdurchmesser und die Minimierung von Wärmeverlusten. Letztere bestimmen Sie durch den Transmissionswärmeverlust.
Welche Symbole spielen beim Heizungsschema eine Rolle?
Sie sind eine universelle Sprache, die in vielen Bereichen Anwendung finden. Heizungssysteme bilden hier keine Ausnahme. Bei der Erstellung eines Heizungsschemas spielen Symbole eine entscheidende Rolle. Sie stellen die verschiedenen Komponenten und deren Funktionen klar und verständlich dar.
Doch was bedeuten die einzelnen Symbole im Detail?
- Heizkörper: Sie sind die Schlüsselelemente eines Heizungssystems. In Schemata werden sie oft durch stilisierte Radiatoren dargestellt. Die Größe und Form dieser Symbole können variieren.
- Rohre: Rohre sind für die Verteilung von heißem Wasser oder Dampf im Heizungssystem verantwortlich. Verschiedene Linien und Pfeile repräsentieren Rohre unterschiedlicher Größe und Art. Pfeile zeigen die Flussrichtung des Mediums an.
- Ventile und Regler: Werden zur Steuerung des Wärmeflusses verwendet. Symbole wie Kreise mit Pfeilen oder spezifische Formen werden genutzt, um die Art der Ventile darzustellen.
- Wärmequelle: Je nach Wärmequelle können verschiedene Symbole wie Flammen (für Öl- oder Gasbrenner), Sonnen (für Solarenergie/-thermie) oder Schrauben (für Wärmepumpen) verwendet werden.
- Thermostate: Werden zur Regelung der Temperatur in den Räumen eingesetzt und oft als stilisierte Zimmerthermostate dargestellt.
- Mess- und Regeltechnik: Moderne Heizungssysteme verwenden Sensoren und Regelsysteme, um die Effizienz zu maximieren. Dazu gehören Symbole für Temperatursensoren und Regler.
Welche Heizungen benötigen einen Pufferspeicher?
Pufferspeicher verbessern die Effizienz von Heizungssystemen. Sinnvoll sind sie also für nahezu alle Heizungssysteme, auch klassische Gasheizungen oder moderne Wärmepumpen.
Für Solarthermie sind Pufferspeicher allerdings unerlässlich. Durch die variable Sonneneinstrahlung ist es schwer vorhersehbar, wann die höchste Wärmeleistung erzielt wird. Ein Pufferspeicher ermöglicht die Speicherung von überschüssiger Wärme. Damit kann gespeicherte Energie in den Stunden mit geringer Sonneneinstrahlung genutzt werden.
Auch ein Scheitholzkessel funktioniert nur mit Pufferspeicher wirklich effektiv. Einmal gezündet, brennt er das Holz vollständig ab, ohne dass man den Prozess stoppen könnte. Ein Pufferspeicher sichert die überschüssige Wärme für einen späteren Zeitpunkt.
In diesen Fällen muss auch im Heizungsschema der Pufferspeicher berücksichtigt werden.
Gibt es Besonderheiten bei einer Fußbodenheizung?
Ob elektrisch oder als Warmwasser-Fußbodenheizung - beides sind effektive Heizlösungen. Sie weisen allerdings einige Merkmale auf, die im Heizungsschema berücksichtigt werden müssen:
- Wärmeverteilung: Sie sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme im Raum. Herkömmliche Heizkörper hinterlassen hingegen oft kalte Ecken oder heiße Zonen. Eine Fußbodenheizung sorgt für eine konstante Temperatur.
- Niedrigere Vorlauftemperaturen: Fußbodenheizungen arbeiten mit niedrigeren Vorlauftemperaturen im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern. Dies macht sie besonders gut geeignet für den Betrieb mit energiesparenden Wärmeerzeugern wie Wärmepumpen.
- Langsamere Reaktionszeit: Eine Fußbodenheizung benötigt mehr Zeit, um den Raum auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Denn hier muss der gesamte Bodenbelag erwärmt werden.
Ein effizientes Heizschema ist ohne Softwarelösung kaum machbar
Die korrekte Erstellung und Umsetzung eines Heizungsschemas braucht einen reibungslosen BIM-Workflow. Idealerweise unterstützt durch moderne Softwarelösungen wie Trimble Nova und Connect.
Trimble Nova ist eine besonders leistungsfähige CAD- und Kalkulationssoftware, die das Schema präzise visualisieren und mit anderen Gewerken abgleichen kann. Die integrierte Schnittstelle zu Trimble Connect schafft zusätzlich eine gemeinsam genutzte Datenumgebung. Damit gewährleistet die Software, dass das Heizungsschema allen relevanten Projektbeteiligten zugänglich sind – in Echtzeit.