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Optimierte Wege zur Heizlastberechnung bei Wärmepumpen

Nicht erst seit dem heiß diskutierten Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung ist die Wärmepumpe allgegenwärtig. Sie gilt als klimafreundliche und energieeffiziente Heiztechnologie der Zukunft und wird schon jetzt bei zahlreichen Bauprojekten erfolgreich eingesetzt. Eine korrekte Berechnung der Heizlast einer Wärmepumpe ist essentiell, damit sie für angenehme Temperaturen sorgen kann.

Doch welche Faktoren sind für ein korrektes Ergebnis maßgeblich? Und wie hoch ist überhaupt der Stromverbrauch einer Wärmepumpe? In diesem Artikel geben wir einen detaillierten Überblick über die wesentlichen Fakten zur präzisen Heizlastberechnung. 

Das Wichtigste in Kürze 

  • Die Heizlastberechnung legt den Grundstein für eine korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe
  • Falsch ausgelegte Wärmepumpen können höhere Betriebskosten bedingen
  • Software-gestützte Berechnung erleichtert die Anwendung in komplexen Bauprojekten

Das Funktionsprinzip einer Wärmepumpe im Zusammenspiel mit der Wärmequellenanlage sowie dem Wärmeverteil- und Speichersystem.

Wie viel Heizlast benötigt eine Wärmepumpe?  

Die Wärmepumpe hat sich als vielversprechende Heiztechnologie etabliert, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile verspricht. Doch vor der Implementierung ist es essenziell, die Heizlast genau zu bestimmen. Dieser Wert gibt an, wie viel Wärmeenergie sie liefern muss, um ein Gebäude effektiv zu beheizen. 

Denn die Heizleistung eines Systems ist von entscheidender Bedeutung. Sie markiert die Energiemenge, die ein Heizsystem an kühlen Tagen erzeugen muss. Dabei werden alle Räume eines Gebäudes eingerechnet.

Hierbei gilt es eine goldene Mitte zu finden. Denn eine Unterdimensionierung des Heizsystems führt zu unzureichender Erwärmung des Hauses. Bei einer Überdimensionierung operiert das System hingegen ineffizient und verschwendet übermäßig Energie. Dieser Umstand kann bei Wärmepumpen zu einem erhöhten Stromverbrauch führen. 

Die Heizlast einer Wärmepumpe hängt grundsätzlich von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Bauweise des Gebäudes, die Wärmedämmung, die Raumgrößen und -nutzungen sowie die klimatischen Bedingungen der Region. Um die Anlage optimal zu dimensionieren, ist eine präzise Bestimmung dieser Heizlast daher unerlässlich. 

Wie kann man die Heizlast einer Wärmepumpe berechnen? 

Das Verfahren zur Heizlastberechnung lässt sich grundsätzlich in vier verschiedene Teilbereiche kategorisieren. Alle dieser Teilbereiche müssen für präzise Ergebnisse berücksichtigt werden. 

Transmissionswärmeverluste bestimmen 

Der Transmissionswärmeverlust quantifiziert den Wärmeverlust eines Gebäudes durch Faktoren wie Dach, Fenster, Türen und Wände. Eine optimale Dämmung wird durch den U-Wert beschrieben. Dieser ist entscheidend, um den Energieverlust einzudämmen.  

Ein niedriger U-Wert der Baumaterialien resultiert in einem reduzierten Verlust von Wärmeenergie. Im Zuge der Ermittlung des Transmissionswärmeverlusts fließen ebenso Temperaturdifferenzen zwischen Innen- und Außenbereich sowie potenzielle Wärmebrücken mit ein. 

Lüftungswärmeverluste ermitteln 

Bei der Berechnung der Lüftungswärmeverluste fließt die thermische Energie in die Analyse ein. Hierunter versteht man Energie, die während des Lüftungsvorgangs verloren geht. Gleichzeitig werden Undichtigkeiten in der Gebäudehülle berücksichtigt, da sie ebenfalls maßgeblich zur Bestimmung der Lüftungswärmeverluste beitragen. Ein erhöhter Luftwechsel in einem Gebäude resultiert in einem gesteigerten Verlust von Wärmeenergie. 

Warmwasserverbrauch 

Neben der Erzeugung von Raumwärme ist das Heizsystem oft auch für die Aufbereitung des Trinkwassers verantwortlich. Die Höhe des Verbrauchs wird maßgeblich durch die Art der Warmwasserbereitung beeinflusst. Speichersysteme weisen in der Regel einen geringeren Energieverbrauch auf als Durchlaufsysteme.  

Die Warmwasserbereitung ist dabei besonders bei neuen oder sanierten Gebäuden wichtig. Dadurch wird sichergestellt, dass das System nicht unterdimensioniert ist und sowohl Heiz- als auch Warmwasserbedarf effektiv abdecken kann. 

Aufheizreserven 

Während einer Heizpause strömt die gespeicherte Wärme aus den Decken, Böden und Wänden in den kühleren Raum. Sobald die Heizung erneut aktiviert wird, absorbieren diese Materialien die freigegebene Wärme erneut. Das Heizsystem muss während dieser Phase kurzzeitig zusätzliche Energie aufwenden, um das gewünschte Temperaturniveau wiederherzustellen.

Diese ergänzende Aufheizleistung wird ebenfalls bei der Heizlastberechnung der Wärmepumpe berücksichtigt. So kann sichergestellt werden, dass das Heizsystem alle Aspekte der Wärmebedürfnisse eines Gebäudes abdeckt.

Wie berechnet man den Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Heizkosten bei Gas- oder Ölheizungen sind massiv gestiegen – die Strompreise allerdings auch. Eine exakte Ermittlung des Stromverbrauchs essenziell. Ansonsten werden Einsparungen durch die Wärmepumpe durch einen überhöhten Stromverbrauch wettgemacht.

Die grundlegende Formel zur Berechnung des Stromverbrauchs lautet dabei: 

Verbrauch (in Kilowattstunden) = Leistung (in Kilowatt) × Betriebszeit (in Stunden)

Die Leistung einer Wärmepumpe wird von ihrem Hersteller angegeben. Sie beschreibt, wie viel Energie sie pro Zeiteinheit aufnehmen und abgeben kann. Die Betriebszeit hängt von der Heizdauer und dem Wärmebedarf des Gebäudes ab. 

Allerdings wird der tatsächliche Stromverbrauch von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die Temperaturdifferenzen zwischen Quelle und Senke. Auch die Effizienz der verwendeten Wärmepumpentechnologie spielt eine Rolle. Die Qualität der Gebäudedämmung und die richtige Dimensionierung der Anlage sind ebenfalls wichtige Aspekte.

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist ein wesentlicher Indikator für die Effizienz. Sie stellt das Verhältnis von abgegebener Heizleistung zu aufgenommener elektrischer Leistung dar. Eine höhere JAZ deutet auf einen effizienteren Betrieb hin. Dies bedeutet, dass die Wärmepumpe mehr Heizleistung pro verbrauchter Kilowattstunde Strom erzeugt. 

Verliert eine Wärmepumpe mit der Zeit an Leistung? 

Grundsätzlich handelt es sich bei Wärmepumpen um langlebige Systeme. Bei richtiger Installation und Wartung arbeiten sie über viele Jahre hinweg zuverlässig. Allerdings können sie auch, wie jedes technische System, mit der Zeit gewisse Abnutzungserscheinungen zeigen.    

Faktoren wie Verschleiß der Komponenten, Dichtungsprobleme oder Veränderungen im Kältemittelkreislauf wirken sich dabei auf die Leistung aus. 

Vertrauen ist gut – Wartung besser 

Um den möglichen Leistungsverlust zu minimieren, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich. Filter sollten gereinigt oder ausgetauscht, Dichtungen überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Zudem empfiehlt sich eine jährliche Inspektion durch Fachleute. Sie überprüfen das System auf potenzielle Probleme und können bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergreifen. 

Die Lebensdauer und die Leistungserhaltung hängen stark von der Qualität der Anlage ab. Darüber hinaus spielt hier auch die professionelle Installation und Nutzung eine Rolle. Hochwertige Wärmepumpen sind in der Regel so konzipiert, dass sie über viele Jahre effizient arbeiten. Besonders kostengünstig konstruierte Modelle verlieren hingegen möglicherweise schneller an Leistung. 

Insgesamt ist es also möglich, dass sie im Laufe der Zeit an Leistung verliert. Mit korrekter Pflege und Wartung lässt sich dieser Effekt aber minimieren. Um eine lange und effiziente Nutzung einer Wärmepumpe zu gewährleisten, sind 2 Punkte besonders wichtig – eine fachgerechte Installation und regelmäßige Inspektion.

Fazit – Die Wärmepumpe – Ein klimafreundliches Heizungssystem

Die Wärmepumpe ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende hin zu  klimafreundlicheren und effizienteren Heizungssystemen. Dementsprechend wird das Thema künftig noch weiter an Bedeutung gewinnen. Die korrekte Berechnung der Heizlast von Wärmepumpen wird dabei einen noch gewichtigeren Stellenwert einnehmen. Gerade bei der Konzeptionierung von Bauprojekten und Heizanlagen ist diese Berechnung essenziell. 

Mit einer guten Software lassen sich die Ergebnisse für einen effizienten BIM-Workflow reibungslos in Bauprozesse integrieren. Hier kommt Trimble Nova ins Spiel. Trimble Nova ist eine herausragende CAD- und Kalkulationssoftware. Damit ist man in der Lage, selbst hochkomplexe Gebäude und Heizungsanlagen, realitätsgetreu zu modellieren. Trimble Nova erweist sich damit als unverzichtbares Werkzeug für eine effiziente und technologiegerechte Umsetzung von Wärmepumpen. 

Die nahtlose Integration mit Trimble Connect bietet zusätzliche Effizienzvorteile. Sie spielt eine maßgebliche Rolle bei der Schaffung einer gemeinsam genutzten Datenumgebung. Diese Verbindung stellt sicher, dass die ermittelten Daten allen relevanten Projektbeteiligten in Echtzeit zur Verfügung stehen. Ohne jeglichen Verlust an Effizienz oder Zeit. 

Beide Tools erleichtern mit der korrekten Implementierung der Heizlastberechnung von Wärmepumpen entscheidend den Wandel zu klimafreundlicheren Heizungssystemen.