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Die Macht der Daten: Wie die Digitalisierung die Baubranche transformiert

Digitalisierung ist ein Schlagwort, das uns in nahezu allen beruflichen und alltäglichen Bereichen begegnet. Dabei ist es aber oftmals ein abstrakter Begriff, der wenig Aussagekraft über die tatsächlichen Auswirkungen und Anforderungen besitzt. Und diese sind teils fundamental: Die Digitalisierung in der Baubranche markiert beispielsweise nicht weniger als einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie wir bauen und gestalten.


Der Einsatz moderner Technologien in der Baubranche revolutioniert nicht nur Arbeitsabläufe, sondern erschafft auch grundlegende neue Konzepte und Prozesse für den Bau von Infrastruktur, Gebäuden und Wohnräumen grundlegend. Dieser Wandel, getrieben durch Innovationen wie Building Information Modeling (BIM) und künstliche Intelligenz (KI) verspricht eine effizientere, nachhaltigere und zukunftsorientierte Bauwelt.



Dennoch sollte die Digitalisierung kein Selbstzweck sein, sondern kann nur als gezielte, strategische Entscheidung zum Erfolg führen. Und sie erfordert kontinuierliche Anpassung an aktuelle Trends. Wir geben einen Überblick zum aktuellen Entwicklungsstand der Digitalisierung in der Baubranche und zeigen zukünftige Potenziale auf.


Das Wichtigste in Kürze

  • Die Digitalisierung in der Baubranche stockt je nach Teilbereich – zum Teil verstärkt durch den Fachkräftemangel.
  • Digitale Transformation ist als grundsätzliche Notwendigkeit branchenweit anerkannt.
  • Maßgeschneiderte Softwarelösungen erleichtern die Umsetzung und Implementierung neuer Trends und Innovationen.

Wie ist der Stand der Digitalisierung in der Baubranche in Deutschland?

Digitalisierung und Deutschland – beide Begriffe in einem Satz führen zuverlässig zu erhitzten Diskussionen über verpasste Chancen, Probleme und Erzählungen über vermeintliche Rückständigkeit im internationalen Vergleich. Dabei ist das Bild gerade im Kontext der Baubranche deutlich differenzierter.


Die Potenziale, die im Einsatz digitaler Lösungen liegen, sind branchenweit unbestritten. Laut einer PwC-Studie ist der Großteil der deutschen Baubetriebe von den Vorteilen der Digitalisierung im Bau überzeugt. Diese Überzeugung spiegelt sich in den Zahlen wider: 97 Prozent der Planer und Projektmanager sowie 81 Prozent der Bauunternehmer erkennen die immensen Möglichkeiten von Cloud-Technologien.


Allerdings zeigen die tatsächlichen Kompetenzen in den Unternehmen ein ambivalentes Bild: Nur etwa jeder fünfte Betrieb betrachtet sich derzeit als ausreichend befähigt, digitale Werkzeuge effizient einzusetzen. Es wird deutlich, dass es teilweise an der erforderlichen Expertise in Schlüsselbereichen wie Virtual Reality, IoT-Lösungen oder BIM mangelt.


Hürden bei der Implementierung


Die Wichtigkeit der Digitalisierung in der Baubranche ist also erkannt – es hapert eher an der Umsetzung. Die gleiche Studie zeigt, dass gerade in diesem Bereich nur geringe Fortschritte zu verzeichnen sind. 


Knapp 50 Prozent der Befragten schreiben ihrem eigenen Unternehmen zwar einen hohen Digitalisierungsgrad zu, doch dieser Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr für 2023 nicht verändert. Die Ursachen liegen vor allem in den Bereichen Change Management, Prozesse und Technologie.

  • Change Management: Oft bestehen Widerstände gegen Veränderungen. Mitarbeiter sind möglicherweise nicht bereit, neue digitale Werkzeuge anzunehmen, was aus mangelnder Schulung oder Angst vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes resultieren kann. Eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie muss daher ein Change Management umfassen, das Mitarbeiter einbezieht, informiert und für den Wandel schult.

  • Prozesse: Die Digitalisierung erfordert eine Neugestaltung der Arbeitsabläufe. Viele Baufirmen arbeiten nach veralteten Mustern, die nicht gut zu innovativen Technologien passen. Die Integration digitaler Lösungen erfordert daher eine Überarbeitung und Anpassung der bestehenden Workflows, um Effizienz und Produktivität zu steigern. 
     
  • Technologie: Bei der genutzten Technologie stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtige Software und Hardware zu wählen und anschließend zu implementieren. Zudem erfordert die Integration in bestehende Systeme eine sorgfältige Planung und oft auch erhebliche Investitionen. Faktoren, die insbesondere für kleinere Unternehmen eine oft kaum zu stemmende Hürde darstellen. 


Eine zunehmende Herausforderung: Fachkräftemangel

Die Digitalisierung im Bauwesen scheitert oft an ziemlich analogen Hürden: dem fehlenden menschlichen Know-How. Der Fachkräftemangel erweist sich in der Baubranche als eine der größten Hürden für die erfolgreiche Umsetzung digitaler Lösungen. Trotz der Digitalisierungschancen stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte zu finden, die über die notwendige Expertise verfügen.


Die Diskrepanz zwischen diesen Chancen und der begrenzten Verfügbarkeit von Fachkräften, die diese Technologien beherrschen, stellt die Branche vor eine drängende Aufgabe. Zur Bewältigung braucht es nicht nur einen klaren Fahrplan zur Implementierung, sondern auch die Möglichkeit, Talente anzuziehen und weiterzubilden, um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten.


Welche Trends sind erkennbar?

Die Transformation der Bauindustrie erfordert die Übernahme digitaler Technologien, um ineffiziente manuelle Verfahren durch digitale Werkzeuge zu ersetzen. Durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten gemäß einer Open BIM-Vision und die Integration von BIM mit Projektmanagement-Software werden Planung, Kommunikation und Dokumentenmanagement optimiert. 


Dieser digitale Wandel automatisiert Standardaufgaben, fördert strategische Projektarbeit, verringert Fehler und ermöglicht Echtzeitüberwachung sowie Anpassungen zur Projektkontrolle.


Bauen 4.0

Die Integration moderner Technologien wie intelligente Geräte, Roboter und Drohnen in den Baualltag ist ein wesentlicher Bestandteil des Bauen 4.0-Konzepts. Diese Technologien erleichtern die Vernetzung und Automatisierung von Bauprozessen.


Künstliche Intelligenz und Automatisierung

Künstliche Intelligenz treibt durch schnelle Datenverarbeitung und Automatisierung komplexer Prozesse die Digitalisierung in der Baubranche maßgeblich voran. KI wird in der Planung, Projektsteuerung und bei der Gewährleistung der Sicherheit auf Baustellen eingesetzt.



Noch mehr erreichen: Wo liegen ungenutzte Potenziale?

Trends sind wichtig, um zukünftige Entwicklungen vorauszusehen. Noch entscheidender sind aber die künftigen Potenziale zum effizienten Bauen, die die Digitalisierung in der Baubranche bieten kann.


Baukosten durch Digitalisierung senken

Durch den Einsatz innovativer Tools lassen sich Personal- und Materialressourcen effizienter planen und einsetzen. Zusätzlich werden Arbeitsprozesse verschlankt, was zu kürzeren Bauzeiten führt. Ein weiterer Vorteil ist die Vermeidung von Doppelarbeit und Fehlern, was wiederum teure Baumängel reduziert. 


Verbesserte Zusammenarbeit und Informationsweitergabe

Der Einsatz von  3D-Datenmodellierung ermöglicht eine präzisere und effizientere Zusammenarbeit auf Baustellen. Digitale Zwillinge bieten einen umfassenden Überblick über das Bauprojekt. Dies führt zu einer effizienteren Kommunikation und Koordination zwischen allen Beteiligten und reduziert Missverständnisse und daraus resultierende Fehler.


Nachhaltigeres Bauen

Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr. Laut der zitierten PwC-Studie halten 81 Prozent aller Bauunternehmen das Thema mittlerweile für wichtig. Und auch die EU hat ambitionierte Ziele: Bis 2050 soll ein klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden.

 
Digitalisierung in der Baubranche kann hier entscheidend unterstützen. So lässt sich durch die Analyse von BIM-Daten und darauf aufbauenden Simulationen die Energieeffizienz deutlich steigern. Die Vernetzung aller Bauphasen oder Lean Construction optimiert die spätere Gebäudewartung, reduziert den Treibstoffverbrauch der Maschinen und ermöglicht effizienteres Recycling von Baumaterialien.


Die Digitalisierung in der Baubranche benötigt die richtige Strategie

Analoge Prozesse und Abläufe sind oftmals wie der altbekannte Verbrennungsmotor: kraftvoll, aber letztlich überholt und ineffizient. Die Digitalisierung im Bau funktioniert im Vergleich dazu wie ein Elektromotor im Straßenverkehr: deutlich effektiver, zeitgemäßer und sauberer – allerdings nur dann, wenn insbesondere bei der Einführung die jeweiligen Besonderheiten berücksichtigt werden. Denn ohne Strategie führt Digitalisierung in der Baubranche nicht auf die Überholspur, sondern in eine digitale Sackgasse. 


Damit teils jahrzehntelang eingeübte Prozesse und Strukturen zeitgemäß transformiert werden können, braucht es entsprechende Softwarelösungen wie Viewpoint For Projects und Viewpoint Field View. Beide Tools helfen im Zusammenspiel, bisher ungenutzte Potenziale der Digitalisierung im Bauwesen zu heben:


Viewpoint For Projects 

  • ISO 19650-Konformität für internationale Standards im Informationsmanagement
  • Optimierung der Bauprozesse durch präzise Planung und Analyse
  • Verbesserung der Kommunikation und Koordination zwischen Projektbeteiligten
  • Unterstützung bei datengestützter Entscheidungsfindung
  • Zugriff auf Baudokumentation von überall – sowohl online als auch offline


Viewpoint Field View

  • Effizientes Mängel- und Aufgabenmanagement in Echtzeit
  • Anpassbare Formulare für mobile Geräte
  • Digitalisierung von Informationen zur Steigerung der Effizienz
  • Echtzeit-Kommunikation zwischen Büro und Baustelle
  • Erstellung konfigurierbarer Projektmodelle mit detaillierten Nachverfolgungsoptionen


Alte Technologien haben in der Baubranche ein zwangsläufiges Ablaufdatum. Umso entscheidender ist es, mit den richtigen Werkzeugen auf die zunehmende Digitalisierung in der Baubranche nicht nur zu reagieren, sondern sich mit ihnen an die Innovationsspitze zu setzen.