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TRBS 1155-1: Kompass für betriebliche Cybersicherheit

Die digitale Ära hat uns in ein Zeitalter beispielloser Vernetzung und technologischer Fortschritte geführt – aber mit neuen Chancen entstehen immer auch zusätzliche Herausforderungen und Risiken. Insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht ist die digitale Sicherheit von Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen (MSR-Einrichtungen) in Industrie und Gewerbe von zunehmend entscheidender Bedeutung.


Angesichts zahlreicher potenzieller digitaler Risiken wurde die Technische Regel für Betriebssicherheit (TRBS) 1115 Teil 1 veröffentlicht. Ein innovatives Regelwerk, das speziell zur Adressierung der Cybersicherheit in sicherheitsrelevanten MSR-Einrichtungen geschaffen wurde.


Welche Bestandteile der TRBS 1155-1 sind für die konkrete Arbeitspraxis maßgeblich? Und worauf sollten Projektleiter und Projektleiterinnen besonders achten? Wir beleuchten die Kernaspekte und zeigen, wie sich ihre Vorgaben mithilfe digitaler Unterstützung effektiv in bestehende Prozesse implementieren lassen.


Das Wichtigste in Kürze

  • Die TRBS 1155-1 ist essenziell für die Bewertung und Minderung von Cybersicherheitsrisiken.
  • Sie betrifft vor allem Anlagen, die kritische MSR-Einrichtungen beinhalten.
  • Digitale Tools erleichtern die Einhaltung und Verwaltung der Anforderungen der TRBS 1115 Teil 1.


Was ist die TRBS 1115 – Gefährdungsbeurteilung Cybersicherheit


Digitale Sicherheit und Arbeitsschutz brauchen einheitliche Vorgaben. Die TRBS 1115 Teil 1 ist dementsprechend eine grundlegende Maßgabe, die auf die Bewertung von Cybersicherheitsrisiken in Bezug auf industrielle Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen (MSR-Einrichtungen) abzielt.


Sie skizziert Methoden zur Identifikation und Minderung von Risiken, die von Cyberangriffen ausgehen, im Kontext der Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung gemäß der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV).
 


 

Kernpunkte der TRBS 1115-1


Die TRBS 1115 Teil 1 hebt mehrere Schlüsselelemente hervor:

  • Kontinuierliche Risikobewertung: Unternehmen müssen regelmäßig ihre Sicherheitssysteme analysieren und bewerten, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren.
  • Anpassung an digitale Risiken: Angesichts der dynamischen Natur von Cyberbedrohungen ist eine ständige Anpassung und Aktualisierung der Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.
  • Umfassender Sicherheitsansatz: Die Regelung fordert, dass sowohl technische als auch organisatorische Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden, um ein ganzheitliches Schutzkonzept zu entwickeln.
  • Proaktive Sicherheitsstrategie: Die TRBS 1115-1 betont die Notwendigkeit eines proaktiven Ansatzes, der über reaktive Sicherheitsmaßnahmen hinausgeht.


Welche Anlagen benötigen eine solche Beurteilung?


Anlagen, die unter diese Kategorie fallen, sind typischerweise jene, die kritische Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen (MSR-Einrichtungen) enthalten. Diese sind oft das Rückgrat der Produktion, der Energieversorgung und anderer industrieller Prozesse. 


Dazu gehören beispielsweise:

  • Produktionsanlagen: Hierbei handelt es sich um Anlagen, die zentrale Prozesse steuern und überwachen. Eine Störung in diesen Systemen kann zu erheblichen Ausfällen und Gefährdungen führen.
  • Energieversorgungsanlagen: Diese Anlagen sind entscheidend für einen störungsfreien Betrieb und erfordern daher ein hohes Maß an Sicherheit gegen Cyberangriffe.
  • Prozesssteuerungsanlagen: Sie sind kritisch für die Steuerung und Überwachung komplexer industrieller Prozesse und müssen besonders geschützt werden.
  • Sicherheitssysteme: Anlagen, die für die Sicherheit des Betriebes zuständig sind, wie zum Beispiel Alarmsysteme und Notfallsteuerungen, fallen ebenfalls unter diese Kategorie.


Wer überprüft die rechtlichen Grundlagen?


Die Überwachung rechtlicher Vorgaben im Rahmen der TRBS 1115 Teil 1 ist entscheidend für die Cybersicherheit in industriellen Anlagen. Diese Aufgabe fällt primär den Arbeitgebern zu, die sicherstellen müssen, dass ihre Betriebsprozesse den Standards von BetrSichV und TRBS 1115 Teil 1 entsprechen.


Zusätzlich tragen zugelassene Überwachungsstellen und staatliche Aufsichtsbehörden wie das Amt für Arbeitsschutz zur Kontrolle bei. Sie führen regelmäßige Audits durch und stellen sicher, dass die Sicherheitsmaßnahmen den gesetzlichen Anforderungen genügen. 
 

Was müssen Projektleiter und Projektleiterinnen hier besonders beachten?

Projektleiter oder Projektleiterinnen, die mit der Umsetzung und Einhaltung der Vorgaben aus der TRBS 1115 Teil 1 betraut sind, sollten folgende Punkte besonders berücksichtigen:
 

Schlüsselaspekte Beschreibung
Verständnis der Anforderungen Tiefgehendes Wissen über TRBS 115 Teil 1 und BetrSichV, um relevante Vorschriften für die Anlage zu verstehen.
Risikobewertung Identifikation, Bewertung und Handhabung aller potenziellen Risiken.
Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen Entwicklung und Implementierung eines Plans für erforderliche Cybersicherheitsmaßnahmen, inklusive technischer und organisatorischer Aspekte.
Schulung und Sensibilisierung Sicherstellen, dass alle Mitarbeiter bezüglich Cybersicherheitsrisiken geschult und sensibilisiert sind.
Kommunikation mit Stakeholdern Effektive Kommunikation mit allen Beteiligten, inklusive Geschäftsführung, IT-Abteilung und Sicherheitsteams.
Dokumentation und Berichterstattung Sorgfältige Dokumentation aller Maßnahmen und Prüfergebnisse zur Nachweisführung der Vorschrifteneinhaltung.
Regelmäßige Überprüfung und Anpassung Initiation regelmäßiger Überprüfungen und Anpassungen der Sicherheitsmaßnahmen an neue Bedrohungen und Technologien.




 

Fazit – TRBS 1115 Teil 1 – Unverzichtbare Cybersicherheit

In einer Zeit, in der die Bedeutung von Cybersicherheit stetig wächst, ist die TRBS 1115-1 eine unverzichtbare Vorschrift für die Sicherheit industrieller Anlagen. Die Einhaltung dieser Regelung ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch ein wesentlicher Faktor für den sicheren und effizienten Geschäftsbetrieb.


Digitale Tools wie Viewpoint For Projects und Viewpoint Field View leisten dabei mit ihren zeitgemäßen Sicherheitsmerkmalen einen wesentlichen Beitrag:

  • SOC-Zertifizierung, die höchsten Sicherheits- und Datenschutzstandards genügt. 
  • Teamzugriffseinstellungen, die eine differenzierte Vergabe von Berechtigungen ermöglichen.
  • Multifaktor-Authentifizierung, die einen zusätzlichen Schutz gegen unbefugten Zugriff bietet.
  • Angepasste Internetbrowser-Einstellungen, die eine sichere Datenübertragung und -speicherung gewährleisten.


Viewpoint For Projects fördert eine effiziente Prozessverwaltung und unterstützt bei Risikobewertung und Sicherheitsplanung. Viewpoint Field View hingegen erleichtert die mobile Datenverwaltung bei Sicherheitsinspektionen, was schnelle Risikoreaktionen und fortlaufende Anpassungen der entsprechenden Maßnahmen ermöglicht.


In einer digital geprägten Industrielandschaft sind solche Instrumente nicht nur nützlich, sondern entscheidend, um den Anforderungen der TRBS 1115 Teil 1 gerecht zu werden und das Sicherheitsniveau in Unternehmen allgemein zu erhöhen.