Wie vernetztes Bauen die Produktivität um 30% steigert
Statistisch gesehen ist der Produktivitätszuwachs im Baugewerbe hinter dem anderer Branchen zurückgeblieben. Laut einer Studie von McKinsey ist die Arbeitsproduktivität im Baugewerbe in den letzten zwei Jahrzehnten im Durchschnitt um nur 1 Prozent jährlich gestiegen. Dem steht ein Wachstum von 2,8 Prozent für die gesamte Weltwirtschaft und sogar 3,6 Prozent in der verarbeitenden Industrie gegenüber.
Die Untersuchungen des Unternehmens in einer Reihe von Ländern haben gezeigt, dass weniger als ein Viertel der Bauunternehmen in den letzten 10 Jahren mit dem Produktivitätswachstum der Gesamtwirtschaft Schritt halten konnten. Wie kann die Branche also den dringend benötigten Produktivitätsschub erreichen? Es beginnt damit, die Vorteile des vernetzten Bauens zu nutzen. Eine Reihe von Unternehmen, die dies tun, verzeichnen Steigerungen von über 30 Prozent.
Produktivität ist das Lebenselixier erfolgreicher Bauprojekte. Und sie hat sich dank der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Werkzeugen in der Branche deutlich verbessert. Wir sind von Zeichnungen und Blaupausen zur CAD-Planung übergegangen – und in jüngster Zeit profitieren Bauleiter und Generalunternehmer von den Vorteilen des Building Information Modeling (BIM). Heutzutage müssen Bauprofis jedoch über BIM hinausgehen und die Effizienz in jeder Phase des Bauprozesses steigern.
Die verschiedenen BIM-Tools bieten schon den jeweiligen Anwendern einen Mehrwert, und werden sie mit einer gemeinsamen Datenumgebung verbunden, treiben sie zusätzlich einen hochgradig kollaborativen Prozess heran. Dieser bietet mehreren Beteiligten Einblicke in die Planung, den Entwurf und den Bau eines Gebäudes innerhalb eines einzigen 3D-Modells. Diese Art von Transparenz ist entscheidend, wenn Bauleiter und Generalunternehmer die Produktivität in der gesamten Branche steigern wollen.
Aber die Bauherren müssen verstehen, dass BIM und andere Werkzeuge die Branche nicht im Alleingang voranbringen können. Der "Constructible Process" erweist sich als Schlüssel, um die Produktivität im Bauwesen in neue Höhen zu treiben. Damit diese Methoden erfolgreich sind, müssen die BIM-Daten jedoch zugänglich sein, gemeinsam genutzt werden können und für die vor Ort arbeitenden Teams von Nutzen sein.
Was ist vernetztes Bauen?
Die Zersplitterung der verschiedenen an einem Projekt beteiligten Gewerke führt allzu oft zu Engpässen, die eine stetige Produktivitätssteigerung verhindern. Während es üblich ist, dass verschiedene Phasen und Gewerke eines Projekts isoliert sind, zielt das vernetzte Bauen darauf ab, die bestehenden Silos zu beseitigen, um diese Komponenten so weit wie möglich zu integrieren und sicherzustellen, dass Projekte nicht aufgrund eines Engpasses, der aus einem Mangel an gemeinsamen Informationen resultiert, ins Stocken geraten.
Das vernetzte Bauen gibt allen Beteiligten die nötige Transparenz, um effizienter zusammenzuarbeiten. Die Vernetzung der verschiedenen Beteiligten in allen Phasen eines Projekts trägt zu einer höheren Produktivität in der gesamten Lieferkette bei, indem sie die Abläufe rationalisiert, Verzögerungen verhindert und somit zu einem bestmöglichen Ergebnis und einem schnellen Projektabschluss führt.
Wie man sich auf der Baustelle vernetzt
Der beste Weg, einen vernetzten Prozess zu gewährleisten, ist die Pflege einer gemeinsamen Datenumgebung, die die Zusammenarbeit in Echtzeit unterstützt und Unstimmigkeiten in der Fortschrittsberichterstattung zwischen Subunternehmern, Auftragnehmern und Bau-/Projektmanagern beseitigt. Gemeinsame und offene Daten verbessern die Echtzeit-Zusammenarbeit, indem sie den Transfer von präzisem Wissen von Stakeholder zu Stakeholder erhöhen. Dies führt zu einem besseren Verständnis des Projekts und zu einer höheren Produktivität, da weniger Verzögerungen, Änderungsaufträge und Koordinationsprobleme oder Konflikte vor Ort auftreten.
Konnektivität unterstützt auch die Automatisierung, die die Produktivität durch Fortschritte wie die digitale Fertigung vorantreibt. Da die Projekt- und Gebäudedaten nicht mehr neu erstellt werden müssen, kann die Arbeit stattdessen durch gemeinsam genutzte und genehmigte Modelle während des gesamten Projekts gesteuert werden.
Wo die Arbeit wirklich stattfindet
Unternehmen, die eine vernetzte Konstruktionsmethodik einführen, werden mit großen Produktivitätssteigerungen den Weg bereiten. Hier sind nur einige Beispiele:
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Placon Ingenieure GmbH in Tirol berichtet über eine enorme Zeitersparnis durch die Weitergabe der Gebäudeerfassung an Dritt-Programme.
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Die schweizerische Aicher, De Martin, Zweng AG arbeitet erfolgreich international dank BIM-Software. Da sich die Mitarbeiter auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können, und nicht Zeit für den In-und Export von Daten kümmern müssen, kommt es ebenfalls zu einer enormen Zeitersparnis.
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Megans Installations in den Niederlanden konnte die Layout-Produktivität durch die Einführung eines schnellen Positionierungstools, das über eine Cloud-basierte Modellierungs- und Layout-Software mit einem Handheld-Tablet verbunden ist, drastisch steigern.
Die Vernetzung bietet dem Baugewerbe den besten Schutz vor Ineffizienzen, um die Produktivität langfristig zu steigern. Mit den richtigen Werkzeugen ausgestattet, kann die Bauindustrie vernetzt bleiben und ist gut positioniert, um die Produktivität zu steigern und die Branche auf Augenhöhe mit anderen vernetzten, automatisierten Gewerken zu bringen.
Um tiefer in das vernetzte "C" des Constructible-Prozesses einzutauchen, lesen Sie "Das Geheimnis eines erfolgreichen MEP-Workflows".