BIM ohne Grenzen - Ein ADZ Erfahrungsbericht
Die Aicher, De Martin, Zweng AG ist ein in der Schweiz beheimatetes Ingenieurbüro, das weltweit energie- und gebäudetechnische Anlagen plant. Über seine praktischen Erfahrungen mit BIM, Trimble Nova und Trimble Connect berichtet der Entwickler Digitalisierung des Unternehmens, Roger Iten.
Zum Kerngeschäft der schweizerischen Aicher, De Martin, Zweng AG (kurz: ADZ) gehören seit 1976 die Planung von Heizungs-, Lüftungs-, Kälte- und Sanitäranlagen. Ergänzt wird es durch die Bereiche Gebäudeautomation, Energie und Laborplanung. An den drei ADZ-Standorten Luzern, Basel und Zürich werden Projekte für private, öffentliche und institutionelle Bauherren geplant. Dabei kommt modernste Technik zum Einsatz – beispielsweise die BIM- und TGA CAD-Software Trimble Nova oder der digitale Projektraum Trimble Connect.
Trimble Connect verbindet
Roger Iten ist ein Experte für Bau-IT und bei der ADZ als Entwickler für die Digitalisierung im Unternehmen, den Support und die digitale Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zuständig. Darüber hinaus begleitet er weitere HLSE-Ingenieurbüros bei der digitalen Transformation. Im Zusammenhang mit zwei aktuellen Projekten, der Planung der schweizerischen Botschaften in Addis Abeba und Jakarta, hat er die Vorteile beim Projektaustausch mit Trimble Connect in der Praxis schätzen gelernt:
„Trimble Connect ermöglicht einen grenzüberschreitenden Datenaustausch. Damit haben wir alle Projektdaten sofort vor Ort – egal auf welchem Standort der Welt das ist.“ - Roger Iten, Entwickler Digitalisierung, ADZ
Als webbasierter Projektraum verbindet Trimble Connect Software und Hardware, planende und ausführende Unternehmen über den gesamten Projektablauf hinweg. Über diese gemeinsame Plattform können BIM-Modelle, Pläne und andere Daten visualisiert, geteilt und überprüft werden. Darüber hinaus verfügt Trimble Connect über eine direkte Integration in die TGA CAD-Software Trimble Nova, was die Koordination von Haustechnik-Projekten erheblich vereinfacht. Zugleich ist die Plattform offen für openBIM-Projekte: „Über die DXF- und IFC-Schnittstelle kann Trimble Connect auch in Kombination mit anderen CAD- und BIM-Programmen genutzt werden“, betont Iten, der unter anderem die Offenheit der Plattform schätzt.
Synergien im Netzwerk
Seit 2016 ist die ADZ Teil des BKW Engineering Network. BKW Engineering ist ein international tätiges, ebenfalls in der Schweiz angesiedeltes Energie- und Infrastrukturunternehmen, das integrierte Gesamtlösungen in den Bereichen Energie, Gebäude und Infrastruktur offeriert und das Netzwerk gestartet hat. Roger Iten verweist auf die Synergien des Netzwerks: „Jedes Unternehmen hat seine Spezialgebiete, wie etwa die Laborplanung und unterschiedliche Standbeine in den Schweizer Kantonen, etwa bei der Schweizer Post. Die Mitglieder bilden ein Spezialisten-Netzwerk, das einen Austausch an Know how und Technologien ermöglicht. Wir unterstützen uns gegenseitig und ergänzen uns, etwa in der Elektro- und Lichtplanung.“ In Verbund mit der BKW Engineering Network kann die ADZ auch sehr komplexe Projekte, wo viele verschiedene TGA-Gewerke zusammenkommen, erfolgreich realisieren. Schließlich resultiert die zunehmende Komplexität der Gebäude auch aus den immer höheren Anforderungen an die Gebäudetechnik und deren Steuerung. Das setzt eine detaillierte Planung voraus, die mehrere Monate dauern kann.
Trimble Nova steht im Mittelpunkt
Als umfassende Gesamtlösung für die Gebäudetechnik spielt die CAD- und BIM-Software Trimble Nova bei der ADZ dabei eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht eine ganzheitliche Abwicklung von Projekten und dank eigenem CAD-Kern mit integrierten Berechnungen, Herstellerdaten und zahlreichen Schnittstellen einen reibungslosen Planungs- und BIM-Workflow, den Roger Iten erläutert: „Mit externen Partnern, die auch Trimble Nova einsetzen, ist die Zusammenarbeit natürlich einfacher. Aber letztlich spielt es keine Rolle, welche Software unsere Projektpartner verwenden. Dank Trimble Connect und den unterstützten Schnittstellen sind wir als Gebäudetechnik-Gesamtplaner offen für alle und alles. Architekten oder Tragwerksplaner setzen natürlich ihre eigenen Lösungen ein. Aber wir achten darauf, dass sie ihre Daten auf Trimble Connect ablegen – nicht nur im DWG-Format, sondern auch als IFC für den BIM-Modellaustausch“. Dabei ist es die Aufgabe von Roger Iten, die Projektpartner zu schulen und bei der Einführung zu begleiten. Offensichtlich macht Iten dabei einen guten Job, denn die Fachplaner sind von der einfachen Bedienung begeistert und tauschen ihre Daten gerne über diese Plattform aus.
Offene Plattform für alle
Obwohl von Gesamtplanern manchmal auch andere Projektplattformen vorgegeben werden – beispielsweise für die Kollisionsprüfung – genießt Trimble Connect eine große Akzeptanz, weil sie einfach und intuitiv in der Handhabung, leistungsfähig und offen für alle ist. Das bestätigt auch Roger Iten:
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„Offenheit – das ist es, was Trimble Connect auszeichnet. Es spielt keine Rolle, mit welcher Software man arbeitet. Auch viele große Generalplaner setzen auf Trimble Connect. Sie ist anwenderfreundlich und man hat wenig Aufwand mit der Schulung und Ausbildung. Das Programm ist übersichtlich, man kann sich schnell einarbeiten und es ist für alle Altersgruppen geeignet. Bei personell unterschiedlich besetzten Projektgruppen ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor“, weiß Iten aus Erfahrung.
Baufortschrittsprüfung per Datenbrille
Ausführende Firmen erhalten Gebäudetechnik-Datenmodelle, aber auch PDF-Pläne als Grundlage für deren Ausführungsplanung. Die Werk- und Detailpläne sowie BIM-Ausführungsmodelle werden dann von den Firmen in Eigenregie erstellt, mit Unterstützung der ADZ. Der Projektdatenzugriff kann wahlweise per Büro-Desktop, Laptop oder Mobilgeräte erfolgen. Viele ADZ-Mitarbeiter arbeiten mit der Desktop-Version, einige greifen mobil per Browser auf die Daten zu, berichtet Iten. „Das Smartphone hat ja sowieso jeder dabei und auch das Tablet wird zunehmend genutzt. Die HoloLens-Datenbrille von Microsoft kommt auch hin und wieder zum Einsatz, etwa um den Baufortschritt auf der Baustelle zu prüfen – außer wenn Schnee liegt, dann sieht man in der HoloLens nämlich nichts“, ergänzt Iten seine praktischen Erfahrungen mit der AR/MR-Technik. Vor einem typischen Problem schützt die Digitalisierung Planer allerdings nicht: „Hat man auf dem Tablet die falschen, nicht mehr aktuellen Pläne dabei, weil sie nicht aktualisiert wurden, nützt die beste Technik nichts. Hier gibt es noch Optimierungsbedarf bei den Prozessen“, meint Iten. Den sieht er auch im Hinblick auf digitale Bauprodukte: „Wenn die Planung, Ausschreibung, Berechnung und Simulation anhand digitaler Zwillinge Realität werden soll, braucht es mehr Content“. Damit spricht er den aktuellen Mangel an praxisnahen, normgerechten BIM-Objekten an – quasi den digitalen Entsprechungen realer Gebäudetechnik-Produkte – die in BIM-Modelle verbaut werden. Dazu müssen sich seiner Ansicht nach Hersteller von Produkten und BIM-fähigen Programmen allerdings zunächst auf einen einheitlichen, an der Praxis orientierten Industriestandard einigen. Trimble macht sich für die Sache bereits seit Jahren stark, und bietet mit der MEPcontent Plattform über 600.000 standardisierte Gebäudetechnik-Teile von 425 Herstellern. Nova Kunden können diese direkt aus der Nova Umgebung beziehen, Downloads sind aber auch direkt durch die MEP.content Website möglich.
Digital optimal aufgestellt
Während die Energiewende, namentlich die Schweizer Energiestrategie 2050, für die ADZ kaum einen Einfluss hat, weil schon seit Jahren energiebewusst und nachhaltig geplant und effizientere Geräte, alternative Energiequellen und smarte Steuerungen in die Planung integriert werden, steht aktuell die digitale Transformation unternehmensintern im Fokus. „Mit Trimble Connect und Trimble Nova sind wir digital optimal aufgestellt“, ist Iten überzeugt. Trimble Nova hat seiner Ansicht nach das Unternehmen technologisch deutlich vorangebracht: „Die Software macht das, was sie soll, läuft stabil, die Mitarbeiter arbeiten gerne damit und auch der Projektdatenaustausch hat mit Trimble Connect einen hohen Automatisierungsgrad erreicht. Wir müssen uns nicht mehr um den Im- und Export von Daten und die Softwarewerkzeuge kümmern. Dadurch sparen wir viel Zeit und die Kollegen können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren“.